Zugegeben, als ich nach Australien gereist bin, hatte ich Tasmanien nicht auf dem Schirm. Auch von den ganzen Backpackern denen ich begegnete war keiner in Tasmanien. Alle schwärmten mir von den Whitsundays, Fraser Island oder der Great Ocean Road vor, von Tasmanien erzählte mir keiner. Umso skeptischer war ich. Mein Freund überzeugt mich, Tasmanien in meine Reiseplanung mit einzubeziehen. Es sollte eine krue 3 1/2 Tagestour an der Westküste werden. Im nachhinein bereuhe ich es keine 7 Tagestour gebucht zu haben. Doch dazu später mehr.
Ich landete nachmittags in Hobart und buchte mir ein Shuttle Ticket in die Stadt. Schon während der Fahrt, war ich begeistert. Die Landschaft wirkte so konträr zu dem mir bisher bekannten Australien und das Wasser erschien mit seinem tiefen dunkelblau irreal. Meine erste Nacht übernachtete ich im Brunswick Hotel und es war katastrophal. Nicht nur die lautstärke der unten liegenden Bar war nervenzehrend, sondern die fehlende Gebäudewand auf der Rückseite, durch die es zog-Sicherheit Fehlanzeige. Glücklicherweise startete am nächsten Tag bereits früh morgens meine Tour und ich konnte der Unterkunft entfliehen. Meine Tour war die Tassie Wild 3,5 Tagestour die 2015 475$ kostete. Ich empfehle aber jedem mindestens die 5 Tagestour zu buchen. Am ersten Tag besuchten wir auf einer kurzen Wanderung den Rusell Wasserfall, den Mt Fiel Nationalpark und den Lake St.Clair, Australiens tiefsten Süsswasser See. Schon am ersten Tag beindruckte mich besonders die grünen Farben in die Tasmanien gehüllt war. Am Abend gab es ein leckeres Barbecue im Hostel in Strahan. Zugegeben ist das Hostel nicht meine beste Unterkunft gewesen, die Zimmer sind sehr eng und die Betten durchgelegen. Es ist jedoch durchaus zu überleben ;).
Am zweiten Tag hatten wir die Wahl zwischen einer Flussfahrt auf dem Gordon River und der Wanderung zu einem Wasserfall. Die Gordon River Fahrt soll sehr schön sein, war jedoch für mein Reisebudget zu teuer, weshalb ich mich wie die Mehrzahl der Gruppe für die Wasserfallwanderung entschied. Die Wanderung dauerte ca 1,5h/Einweg und führte flach zum Wasserfall, wo wir alle unser mitgebrachtes Lunchpaket assen. Der Wasserfall war erstaunlich hoch und wirkte in seiner Umgebung harmonisch. Auf die andere Seite führte eine Hängebrücke, die für Personen mit Höhenangst nicht geeignet ist. Sie musste jedoch auch nicht begangen werden. Abends unternahmen wir noch eine kurze Wanderung zu und auf den Henty Dünen. Im Wald unweit der Dünen traf ich auf meine erste Schlange. Sie hatte jedoch wesentlich mehr Angst vor uns udn ergriff sofort die Flucht.
Meinen letzter Tag(leider) verbrachte ich am Cradle Mountain National Park. Auch hier gab es wieder 2 Optionen, die (ebenerdige) Wanderung am Dove Lake entlang oder eine relativ steile 3h Wanderung zum Cradle Mountain Lookout. Wie die Meisten entschied ich mich für letzteres. Als sportliche Person war die Wanderung kein Problem und führte an verschiedenen tiefblauen Seen auf die Victoria Lookout. Von dort hatte man eine wunderschöne Sicht auf den Cradle Mountain und den Dove Lake. Beim Abstieg nahmen wir einen anderen Weg um noch ein wenig am Dove Lake entlang zu laufen, der ebenfalls sehr schön war.
Wie schon angedeutet, bereue ich es auch jetzt 2 Jahre später noch sehr keine längere Tour unternommen zu haben. Ich kann nur jedem der die Zeit hat empfehlen Tasmanien nicht zu unterschätzen. Bei allem was ich in Australien gesehen habe, hat mich Tasmanien am meisten fasziniert, einfach weil es verhältnismässig untouristisch, unterschätzt und doch unglaublich schön war. Jeder der nach Tasmanien fliegt, sollte sich aber rechtzeitig mit Mückenschutz eindecken, schon am ersten tag in Strahan hatte ich Wallnussgrosse Mückenstiche. Dagegen hilft Stingose(in Australien erhältlich) ware Wunder und ich habe in Deutschland keinen gleichwertigen Ersatz gefunden. Für alle die über Optusnetz verfügen, muss gesagt werden, dass der Empfang ausserhalb von Hobart und Launceston sehr schlecht ist. Selbstfahrer sollten sich für Notfälle mit Telstranetz versorgen.