Eigentlich tut es mir immer leid einen Ort durch eine Sehenswürdigkeit zu beschreiben, jedoch wird wohl vielen der Name Neuschwanstein mehr sagen, als der Ort Hohenschwangau, in welchem das Schloss liegt. Diesen jedoch auf Schloss Neuschwanstein zu beschränken, wäre wohl nicht ausreichend, auch wenn Neuschwanstein wohl für viele, wie auch mich, Hauptgrund des Besuches ist. Dafür habe ich immerhin 21 Jahre gebraucht, zieht es mich trotz der wunderschönen Reiseziele innerhalb Deutschlands und Europas, doch immer wieder in die Ferne. Bei ausländischen Touristen(vor allem chinesisch/asiatischen) liegt Neuschwanstein bei der To-Do Liste einer Europareise ganz oben. Neben Neuschwanstein nahmen wir uns an einem Wochenende noch die Zeit zur Besichtigung Hohenschwangaus und einer kurzen Wanderung am Alpsee. Starker Regen machte uns jedoch einen Strich durch die Rechnung, weshalb es ein eher kürzerer Wochenendtrip wurde. Parkplätze sind direkt im Ort vorhanden, auf Grund des Herbstwetters waren auch genügend vorhanden(wie es im Sommer aussieht, kann ich nicht sagen, könnte aber wohl knapp werden, Kostenpunkt 5-6€)
Schloss Neuschwanstein
Wie schon angedeutet ist Schloss Neuschwanstein wohl der Hauptgrund für einen Hohenschwangaubesuch. In des Schloss selbst gelangt man nur mit einer Führung. Gerade in den Sommermonaten ist eine Online-Ticketreservation absolut hilfreich, um die langen Warteschlangen zu umgehen. Leider standen keine Onlinetickets mehr zur Verfügung, die Schlange war jedoch relativ kurz und somit war der Kauf vor Ort kein Problem. Wir entschieden uns dazu nur das Schloss Neuschwanstein von Innen zu betrachten, auch wenn Schloss Hohenschwangau sicherlich auch sehenswert ist. Möchte man dies und/oder das Museum der bayrischen Könige zusätzlich besuchen, lohnt sich ein Kombinationsticket. Der Eintrittspreis lag ermässigt 2017 bei 12€/normal 13€. Es besteht die Möglichkeit an Audioguideführungen teilzunehmen, welche häufiger starten. Für diese haben wir uns auch entschieden. Zum Schloss gelangt man entweder zu Fuss, mit dem Bus(Kosten ca 3€ hin/ 1,50 zurük) oder mit der Pferdekutsche(Kosten ca 6€/3€ zurück). Die Wartezeit bis man ins Schloss eingelassen wird, kann man gut Nutzen um dieses von aussen zu besichtigen. Highlight ist wohl die kurze Wanderung zur Marienbrücke, von der man eine wunderschöne Aussicht auf das Schloss geniessen kann. Der Weg ist gut beschidert und dauert ca 20 Minuten zu Fuss. Ich möchte mir aber ungerne vorstellen, wie voll diese zur Hochsaison im Sommer ist. Die Wanderung zur Marienschlucht selbst ist derzeit auf Grund von Erdrutschen noch geschlossen. Ab wann dies wieder möglich ist, steht derzeit noch nicht fest.



Nach zahlreichen Fotos, Genuss des schönen Ausblicks und halb erfroren, ging es schliesslich ins Schloss. Die Audioguides gibt es in diversen Sprachen und vermitteln Hintergrundwissen zum Schloss selbst. Ich muss sagen, dass mir das Schloss von aussen besser gefallen hat, als es von Innen der Fall war. Mal davon abgesehen, dass man keine Fotos machen darf, hat mir die Architektur von diversen anderen Schlössern(Versailles, Katharinenpalast,…) besser gefallen, so wirkt das Schloss von Innen doch sehr duster. Dies kann natürlich auch an dem trüben Wetter von draussen gelegen haben, welches zumindest diesen Eindruck verstärkte. Auf Grund der geführten Tour kann man leider das Schloss auch nicht selbst erkunden und auf sich Wirken lassen, sondern muss immer mit der Masse und fester Zeitvorgabe durch das Schloss laufen. Mein persönliches Highlight war der Balkon auf der Rückseite des Schlosses, welchen man eigenständig nach der Tour besichtigen durfte und sich so auch entsprechend Zeit lassen konnte. Am Ende der Tour besteht auch die Möglichkeit eine Kaffepause einzulegen oder den obligatorischen Souvenirshop zu besuchen.
Das Schloss selbst verfügt auch über einen Aufzug, als Rollstuhlfahrer sollte/muss man sich aber rechtzeitig vorher anmelden.
Mir selbst hat das Schloss von Aussen wesentlich besser gefallen als von Innen. Die Führung an sich war jedoch sehenswert, hat man doch so noch einen weiteren Eindruck bekommen. Ich wäre aber gerne öfters stehen geblieben und hätte gerne die Sicht aus dem Fenster mehr genossen.

Schloss Hohenschwangau
Das Schloss Hohenschwangau ist das zweite(naja eigentlich das erste Schloss, da es vorher dort war) im Ort und liegt direkt gegenüber vom Schloss Neuschwanstein. Zu Fuss ist es vom Ticketschalter in ca 10 Minuten zu erreichen und liegt demnach wesentlich näher am Ort selbst. Nach der Tourerfahrung vom Vortag entschlossen wir uns dieses Mal das Schloss nur von aussen zu besichtigen-auch wenn es nach meiner Oma auch von Innen sehr sehenswert sein soll-. Auch wenn es nicht ganz so märchenhaft wie Neuschwanstein ist, ist es doch sehr schön. Schade finde ich, das hier(wie auch schon am Schloss Neuschwanstein) teile des Innenhofes abgesperrt und somit nicht für Besucher zugänglich sind. Unterwegs trafen wir auf chinesische Touristen die ein Foto mit mir wollten, anfänglich dachte ich sie wollten, dass ich ein Gruppenfoto von ihnen mache ;). Hat man das Schloss Hohenschwangau besichtigt bietet es sich an, nicht denselben Weg zurückzunehmen sondern dem Weg weiter zum Alpsee zu folgen und somit eine schöne Rundwanderung zu unternehmen.


Alpsee
Die Rundwanderung um den Alpsee bietet sich entweder direkt am See startend oder vom Schloss Hohenschwangau kommend an. Eigentlich hatten wir vor den See einmal zu umrunden, was leider dem starken Regen zum Opfer fiel. Hat man so wie wir Wetterpech oder möchte nur eine kurze Wanderung machen, kann man auch nur ein kurzes Stück am See entlang laufen und vorbei am Museum der bayrischen Könige zum Ausgangspunkt gelangen. Bei schönem Wetter würde ich jedoch unbedingt zu einer Umrundung raten, war der See doch trotz regenwetter wunderschön. Es bietet sich auch an, die immer wieder erscheinenden kleinen Pfade zum See hinab zu nutzen-Achtung diese können bei nassem Laub sehr rutschig sein(ich spreche aus Erfahrung 😉 ).
Alles in allem hat mit Hohenschwangau sehr gut gefallen und ich bin froh trotz meiner zahlreichen (und sehr schönen) Fernreisen auch ein wenig die schönen Seiten Europas zu erkunden. Die Dauer für ein Wochenende empfand ich als ideal und man hätte an 2 Tagen auch genügend Zeit beide Schlösser zu besichtigen und den Alpsee zu umrunden. Untergekommen sind wir im Hotel Weinbauer im Nachbarort, welches mit kostenlosen Parkplätzen und einem sehr schönen Spabereich(mit Sauna und Dampfbad) überzeugen konnte. Für ein kurzes Wellnesswochenende würde ich dieses Hotel jederzeit wiederbuchen und auch weiterempfehlen.